Von der Wüste zurück in die Zivilisation 14. - 20.01.2024

Avatar
Anton Jenny
Share:
...

Wüstenteil Sablazett in der tunesischen Sahara.

Es geht über zum Teil sehr hohe Dünen zurück Richtung Douz. Wir durchqueren auch den Dschabil Nationalpark und fahren dem Tembaine Berg vorbei. Es war sehr beeindruckend, den einen oder anderen „Berg“ zu besteigen. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen ob es sich tatsächlich um Vulkangestein handelt. Auf jedenfalls ist das Gestein messerscharf und dunkel. Vom Berg aus eine Aussicht auf Sand, Steine und noch mehr Sand und Steine. Ein wunderschönes Erlebnis.

...

Tembaine Muntain 239 müM

...

Eine meiner Pannen!!!!!!

Durch den tiefen Sand ist mein sprödes Ventil gebrochen und die Luft ist ohne dass ich es bemerkte entwichen und der Reifen ist von der Felge gesprungen. Alle haben mitgeholfen den Reifen wieder auf die Felge zu bringen. Material und Werkzeug war alles vorhanden. Es braucht jedoch jedesmal ein Quäntchen Erfindungsgeist. Damit das neue Ventil und der Reifen wieder an den vorgesehenen Platz gebracht werden konnten, brauchte es Duschgel als Ersatz für Gleitmittel. Kompressoren führt sowieso jedes Fahrzeug mit, weil ja sehr oft mit Luftablassen versucht wird, dem Sand besser zu trotzen. Fazit: gehst du in die Wüste, ersetzte alle Reifenventile!!!!

...

Übernachten unter freiem Himmel!!!!!

Ich war der Einzige, der in einem Bodenzelt übernachtet hat. Alle schliefen im Dachzelt oder im Fahrzeug. Die meisten hatten eine Standheizung dabei. Ich einen Hochgebirgsschlafsack, einen dünnen Schlafsack und eine Wolldecke. Zudem war es eine super Idee, mein Feldbett mitgenommen zu haben. Dieses passte gerade ins Zelt. Zusätzlich eine Gummimatte zur Isolation. In der Nacht viel das Thermometer auf null grad. In der ersten Nacht hatte ich etwas kalt, weil ich oben ohne und mit einer Turnhose in den Schlafsack geschlüpft war. Das habe ich übrigens so im Hochgebirgskurs gelernt. Nachdem ich das lange Pyjama trug, hatte ich nie mehr kalt, auch unter freiem Himmel nicht. Mein Kopf mummelte ich auch immer in die Schlafsackkapuze. In der Wüste ist der Sternenhimmel wirklich sehr beeindruckend. Das kommt davon, dass es überhaupt keine „Lichtverschmutzungen“ gibt. Ein Erlebnis spezieller Art. Der Nachteil war, dass manchmal am Morgen alles Taunass war. Verwunderlicherweise war das jedoch nicht jede Nacht gleich.

...

Mein Bodenzelt.

...

Herausfordernde Abfahrt!!!!!

...

Und immer wieder festgefahrene Fahrzeuge.

...

Und nicht nur ich habe das Fahrzeug total festgefahren.

...

Dann der Antriebswellenbruch.

Dieser Vorfall war der Ausschlag, dass ich 1 Woche früher heimreisen musste. Beim Befahren einer steilen Düne, brach die vordere rechte Antriebswelle. Nur mit Hinterradantrieb war ein weiterfahren in der Wüste nicht mehr möglich. Später kam noch ein Federblattbruch hinzu. Dieses konnte mit einem Spanngurt behelfsmässig repariert werden. Die Gruppe fuhr ohne mich weiter zum nächsten vorgesehen Camp. Ein Beduine lotste mich durch die Dünen auf eine Wüstenpiste bis nach Douz. Wir hofften hier Ersatzteile zu finden. Leider stellte sich heraus, dass Ford Arbia nicht die selben Teile hat, wie Ford Europa.

...

Gebrochene Antriebswelle.

Es gab nur zwei Möglichkeiten, ein Ersatzteil schwarz via Libyen durch die Wüste schmuggeln zu lassen, oder mit der Reisegruppe heim zu reisen. Die Schmuggelversion war mir etwas zu ungeheuer so buchte ich meine Rückfahrt mit der Fähre um. Es war vorgesehen, dass ich mit Nils, Walid, Moritz und Sandro noch eine Woche anhängen würde. Wir wollten gemeinsam eine Neujahrstour scouten und ich wäre als Übersetzter eingesetzt worden. Schade.



0 Kommentar/e