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Woher kommen die Sterne

Atomi erzählt die Geschichte der Sterne
Für Noemi & Dominic

von Hans-Jürg Auer

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Vor langer Zeit, unendlich viele Jahre bevor Menschen auf dieser Welt lebten.

Zu dieser Zeit gab es nichts.
Nicht das aller kleinste Etwas. Keine Wärme und auch kein Licht.
Ja, es existierte nicht einmal die Zeit,
denn wo das Nichts ist,
kann auch keine Zeit vergehen.

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Die Zeit erschien erst mit dem Licht.
Diesem Licht, das aus einer Kugel leuchtete,
die plötzlich mitten im Nichts entstanden war. Sie war etwa so gross wie der Stern, den die Menschen Sonne nennen.
Diese Kugel war furchtbar heiss,
viele tausend mal heisser als die Sonne.
In dieser Kugel waren wir Zuhause.
Es gab nur uns und wir sahen auch noch nicht so aus wie heute.
Es war furchtbar eng in dieser Kugel,
so eng, dass wir uns nicht bewegen konnten.

...

Das wurde einem von uns zu viel.
"Ich will raus, mir ist es hier zu eng!", schrie es.
Andere haben angefangen mit zu schreien,
immer mehr und immer lauter.
Bis, ja bis die Kugel platzte.
So sind wir hinaus geflogen ins Nichts und haben angefangen es auszufüllen.
Das war die Stunde unserer Geburt.

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Was? Wer wir sind, fragt ihr.
Oh Entschuldigung, ich habe ganz vergessen uns vorzustellen.
Wir heissen Atome und ich ganz einfach Atomi.
Wir sind ganz ganz klein, so klein, dass die Menschen, als sie uns entdeckten, glaubten wir seien das Kleinste , das es gibt.
Das stimmt aber nicht. Wir sind aus noch kleineren Teilchen zusammengesetzt.
Aber halt, das ist eine andere Geschichte.

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Wir flogen also durch das Nichts und begannen es auszufüllen.
Leider wurde es dabei immer kälter und entsetzlich langweilig. Nur eng war es nicht mehr.
Je länger wir flogen, desto mehr Platz hatten wir.
Das gefiel vielen von uns nicht.
"Wenn wir so weiterfliegen", sagten sie, "werden wir den Kontakt zueinander verlieren und es wird noch viel langweiliger, als es jetzt schon ist."

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Deshalb haben ein paar begonnen sich zusammen zu schliessen.
Zuerst nur Wenige, dann immer mehr. Überall entstanden auf einmal Gruppen von uns.
Die Gruppen wurden immer grösser und grösser. Sie wurden zu riesigen Nebel. In einigen von diesen Nebel wurde es wieder wärmer. In Manchen sogar so heiss, dass sie zu leuchten begannen.
Jetzt war es nicht mehr so dunkel und auch nicht mehr so langweilig.

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Es gab viele solche Nebel, die leuchteten: Helle und dunkle, gelbe, rote und grüne. Einfach alle Farben.
In diesen Nebeln geschahen die seltsamsten Dinge. An einigen Stellen waren die Atome näher beisammen als an anderen.
An diesen Stellen fühlten sich die Atome der Umgebung hingezogen. Und je mehr hinzu kamen, umso dichter wurde der Nebel an dieser Stelle.

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Je dichter er wurde, desto schneller flogen sie heran. Jetzt begann der Nebel sich zu drehen.
Er wurde immer dichter und heisser. Der Nebel wurde zu einer Kugel. Und als die Kugel dicht und heiss genug war, fing sie an zu brennen.
Aus dem Nebel war ein Stern geworden.

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Wie ein Stern brennt?
Nun, wenn wir sagen, dass ein Stern brennt, ist es nicht das gleiche, wie wenn ein Stück Holz brennt. Dabei sind nämlich wir, die Atome beteiligt. Es gibt viele verschiedene Atome. Wir haben nicht alle gleich viele Schalen um unser Herz. Es gibt Atome mit 1, 2, 3, 4 und mehr Schalen.
In einem neuen Stern sind es vor allem Atome mit nur einer Schale. Wenn sich nun zwei solche Atome treffen und einander so nahe kommen, dass sich ihre Herzen berühren, dann ... ja dann verschmelzen die zwei Herzen zu einem. Dabei entsteht die Wärme und das Licht, welches die Menschen, Tiere und Pflanzen auf der Erde brauchen, um leben zu können.

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Es gibt unendlich viele Sterne. Einen davon nennen die Menschen "Sonne".
Wie lange so ein Stern brennt?
Nun, solange bis er keine Atome mehr hat die sich verschmelzen können.
Aber keine Angst, bei der Sonne dauert das noch viele Jahre, unendlich mehr Jahre, als ein Mensch es sich vorstellen kann.

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So, und jetzt will ich zu meiner Freundin Atoma, denn auch ich möchte dass mein Stern weiter leuchtet.

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